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SHIMANOs Radsportjahr 2022

Die Radrennsaison nimmt Fahrt auf wie ein Wout van Aert auf der Passhöhe. Das Omloop Het Nieuwsblad und der Saisonstart kommen uns wie gestern vor, und schon sind wir an der Ziellinie des Radsportjahrs 2022 angelangt. Einmal geblinzelt, und schon ist es vorbei.

Die Saison war geprägt von spannender Action und gewagten Manövern; dabei gab es einige bekannte Gewinner, aber auch etliche überraschende Erfolge. 

SHIMANO hat etwas zu feiern, denn die Sieger aller drei großen Rundfahrten und mehrere Klassiker-Gewinner haben ihre Erfolge mit der neuen DURA-ACE R9200 12-fach-Gruppe eingefahren. Die präzise, 100 Prozent zuverlässige und schnelle Gruppe stellt die Spitze der SHIMANO Rennradtechnologie dar. Sie ist die Antwort für Athleten, die herausragen und niemals Kompromisse eingehen. Sie ist die Wahl der Champions, wie sich unschwer aus unserer Auswahl der besten Performer der Saison erkennen lässt.

Remco Evenepoel

Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl)

Dass Remco enormes Talent besitzt, war schon allgemein bekannt, aber 2022 war das Jahr, in dem er einen großen Schritt nach vorne gemacht und seinen Ruf bestätigt hat. Ein Sieg bei seinem allerersten Rennen, nämlich Platz eins bei der ersten Etappe des Volta a la Comunitat Valenciana, setzte ein erstes Ausrufezeichen. Von nun an wurde das Siegen zur Gewohnheit.

Der Triumph bei Lüttich-Bastogne-Lüttich war der bisher größte seiner Karriere, aber im Nachhinein nur ein Aufwärmen für den Sommer. Die Art, wie der Sieg zustande kam – nach einem Soloritt über 30 Kilometer – war eine Warnung für alle anderen. 

Nachdem er ungefährdet die Tour of Norway gewann und im Zeitfahren der Tour de Suisse siegte, dominierte er auch die Vuelta a España. Die Art, wie er seine Konkurrenten in der ersten Woche mit den schweren Bergetappen distanzierte, machte den Unterschied aus und wird noch lange in Erinnerung bleiben.

Das Sahnehäubchen seiner fantastischen Saison war ein klarer Sieg beim Weltmeisterschafts-Straßenrennen in Australien, wo er zunächst zu einer Ausreißergruppe aufschloss und diese dann distanzierte. Wenn Evenepoel Gas gibt, scheint kein Herausforderer folgen zu können. Es überrascht nicht, dass der Mann im Regenbogentrikot derzeit das Gesprächsthema Nummer eins im Radsport ist.

Jai Hindley

Jai Hindley (BORA-hansgrohe)

Der Mann aus Perth hat beim Giro d'Italia seine Standhaftigkeit unter Beweis gestellt. Dem lange führenden Richard Carapaz konnten immer weniger Konkurrenten folgen, Hindley jedoch blieb dem Ecuadorianer auch in den härtesten Anstiegen auf den Fersen.

Es musste etwas passieren, und das tat es am Passo Fedaia am Tag vor der Schlussetappe, als Hindley entschlossen attackierte. So konnte Hindley schließlich den allerersten Giro-Sieg für Australien einfahren, seinem Team BORA-hansgrohe ein echtes Juwel sichern und es zu einem Team adeln, das große Rundfahrten gewinnen kann. 

Für Hindley selbst war es eine große Genugtuung nach seinem knappen zweiten Platz im Jahr 2020. Ein Debüt bei der Tour de France lockt: Wir dürfen gespannt sein, wie sich der relaxte Kletterer beim größten Rennen bewährt.

Jonas Vingegaard

Jonas Vingegaard (Team Jumbo-Visma)

Einen weiteren Durchbruch erlebten wir beim beeindruckenden Dänen vom Team Jumbo-Visma. Bei der Tour de France trat er als Vorjahreszweiter an und war durch den Grand Départ in Kopenhagen zusätzlich motiviert.

Vingegaard ließ sich durch Probleme bei den Kopfsteinpflasterabschnitten der Tour und den schnellen Start von Tadej Pogačar nicht aus der Ruhe bringen. Auf der 11. Etappe schließlich ergab sich ein dramatischer Wendepunkt, als Vingegaard nach wiederholten Attacken am Col du Granon fast drei Minuten Vorsprung auf den Slowenen herausfahren konnte. Einen solchen Abstand hatte man zuvor nicht für möglich gehalten.

Im restlichen Verlauf des Rennens konnte Vingegaard alle Attacken des Konkurrenten abwehren und in Hautacam eine weitere Etappe für sich entscheiden. So wurde er zum verdienten Tour-Champion und bekam außerdem viel Lob für seine Fairness, weil er nach einem Sturz auf Pogačar gewartet hatte.  

Lorena Wiebes (Team DSM)

Um mit den Siegen von Lorena Wiebes mitzuhalten, braucht man ein schnelles Gedächtnis oder einen Taschenrechner. Es gibt derzeit keine beständigere und zuverlässigere Sprinterin. Auf den Zielgeraden scheint sie in einem anderen Gang zu fahren als ihre Konkurrentinnen: Es braucht nur wenige Pedalumdrehungen, und sie hat ihre Mitfahrerinnen abgehängt.

In ihrer bisher erfolgreichsten Saison hat sie zwei Etappen der Tour de France Femmes avec Zwift, die Europameisterschaft im Straßenrennen, die Ronde van Drenthe, drei Etappen der Women’s Tour und das RideLondon Classique gewonnen. Insgesamt 23 Siege für die 23-jährige.

Wout van Aert

Wout van Aert (Team Jumbo-Visma)

Gibt es irgendetwas, das Wout nicht kann? Er hat drei Etappen der Tour de France auf unterschiedliche Arten gewonnen –als Ausreißer, im Massensprint und im Zeitfahren. Das Grüne Trikot war damit unvermeidlich. Dazu kommen noch Omloop Het Nieuwsblad, Podiumsplätze bei Paris-Roubaix und Lüttich-Bastogne-Lüttich und weitere Erfolge im Zeitfahren. 

Seine unvergleichliche Stärke und Vielseitigkeit kann auch eine Schwäche sein, da andere Fahrer ihn im Visier haben und ihn die Arbeit machen lassen. Da wundert es nicht, dass er 2022 einen Sieg bei einem der Monumente knapp verpasst hat. 

Wout beeindruckt trotzdem, und auch seine rechte Hand aus Frankreich sorgt für Aufsehen. Der Jumbo-Visma-Neuzugang Christophe Laporte wurde im Verlauf der Saison immer besser. Ein Etappensieg bei Paris-Nizza als Teil eines Teamtrios war ein gutes Omen, bevor er als Helfer von Kapitän Jonas Vingegaard sogar eine Etappe der Tour de France gewinnen konnte. Seine Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft im Straßenrennen in Australien bestätigte schließlich, dass Jumbo-Visma über einige beängstigend starke Fahrer in seinen Reihen verfügt.

Marta Cavalli

Marta Cavalli (FDJ-Suez-Futuroscope)

Die Italienerin war eine der großen Überraschungen des Frühjahrskalenders. Cavalli gewann das Amstel Gold Race und den Flèche Wallonne und wurde fünfte bei Paris-Roubaix. Nicht schlecht für die 53 kg leichte Bergspezialistin, die ihr besonderes Talent als Siegerin der Dénivelé Challenges bei der Bergankunft am Mont Venoux unter Beweis stellen konnte.

Es folgte ein zweiter Platz beim Giro d'Italia, wo sie die Gesamtführende Annemiek van Vleuten auch an den steilsten Anstiegen attackierte. Leider zwang sie ein Sturz zur Aufgabe bei der Tour de France Femmes avec Zwift, dennoch ist sie sicherlich die Fahrerin mit dem überzeugendsten Durchbruch in der diesjährigen WorldTour der Frauen, in der sie sich einen Platz in der ersten Reihe erkämpft hat. In Italien ist eine glorreiche Generation fantastischer Rennfahrerinnen und Rennfahrer herangewachsen.

Biniam Girmay

Biniam Girmay (Intermarché-Wanty-Gobert Matériaux)

Wenn es um Fahrrer geht, die 2022 ihren Durchbruch geschafft haben, kommt man an Biniam Girmay nicht vorbei. Der junge Fahrer stammt zwar aus Eritrea, aber er liebt die belgische Rennradkultur. In seiner ersten Saison auf WorldTour-Niveau stellte er seine Klasse bei Ghent-Wevelgem unter Beweis, wo er sich als Teil einer Ausreißergruppe im Sprint gegen Christophe Laporte durchsetzte und der Radsportwelt einen der aufregendsten Momente der Saison bescherte.

Seine Klasse und Vielseitigkeit untermauerte er beim Giro d'Italia, wo er Van der Poel abhängen und sich einen hart erkämpften Etappensieg sichern konnte. Auch sein Ausstieg aus dem Rennen sorgte für Aufsehen, da er sich bei der Siegesfeier einen Prosecco-Korken ins Auge schoss. Noch nie gab es im afrikanischen Radsport einen so überzeugenden Herausforderer, der knackige Anstiege mühelos bewältigt und im Sprint die Besten schlagen kann – und es ist fantastisch, dabei zuzuschauen.

Marianne Vos (Team Jumbo-Visma)

Die Jahrzehnte vergehen und die Generationen wechseln, aber Marianne Vos ist ein Evergreen: Sie hat nichts von ihrer Klasse und ihrer cleveren Taktik eingebüßt und fährt nach wie vor reihenweise Siege ein. Zahlreiche Etappensiege beim Giro d'Italia und der Tour de France, wo sie auch das Grüne Trikot übernahm, kann sie für sich verbuchen. Einen weiteren Sieg dort schnappte ihr Cecilie Uttrup Ludwig (FDJ-Suez-Futuroscope), die selbst einen äußerst erfolgreichen Sommer hatte, knapp vor der Nase weg.

Die vielseitige Vos hob sich das Beste für den Schluss auf und gewann anschließend vier Etappen der Tour of Scandinavia. Weitere Erfolge in der Cyclocross-Saison untermauern, dass diese Frau für sich beanspruchen kann, die größte Radsportlerin aller Zeiten zu sein.

Primož Roglič (Team Jumbo-Visma)

Man kann mit Recht sagen, dass 2022 kein Fahrer mehr Pech hatte als der bedauernswerte Primož. Mehrere Stürze machten Siegchancen bei der Tour de France zunichte (obwohl er immerhin als der Robin für den Batman Vingegaard fungieren konnte), auch die Vuelta a España musste er sturzbedingt aufgeben. Dennoch sollte man die Höhepunkte nicht vergessen: Der Slowene gewann die Gesamtwertungen bei Paris-Nizza und dem Critérium du Dauphiné. 

 Nun, es gibt Schlimmeres.

Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck)

Sein Jahreshöhepunkt war die Flandernrundfahrt. Er war der einzige, der mit Tadej Pogačars Angriff am Paterberg mithalten konnte. Vor dem Ziel spielte MVDP seine Cleverness aus und besiegte seinen Rivalen im Sprint, kurz bevor die Verfolger aufschließen konnten. 

Der Fliegende Holländer streifte sich nach dem Sieg bei der Auftaktetappe des Giro d'Italia das Rosa Trikot über und machte dort durch zahlreiche Ausreißversuche auf sich aufmerksam. Im restlichen Saisonverlauf konnte er dieses Niveau nicht ganz halten, dennoch ist es alles andere als ein schlechtes Jahr, wenn man sich die Siegtrophäe eines Radsport-Klassikers in die Vitrine stellen kann.

Dylan van Baarle (Ineos Grenadiers)

Platz zwei bei der Flandernrundfahrt war bereits ein Hinweis auf Van Baarles hervorragende Form, aber eine Woche später bei Paris-Roubaix stand Dylan erst recht unter Strom. 

Bei diesem schnell gefahrenen Rennen, das diesmal keine Hölle des Nordens, sondern eher eine Staubschlacht war, machte er alles richtig und fuhr die letzten 19 Kilometer alleine. Der 30-Jährige zählt selbst nach diesem Sieg selten zu den Topfavoriten eines Rennens, aber er ist auf jeden Fall ein starker, intelligenter und cooler Fahrer.

Grace Brown (FDJ-Suez-Futuroscope)

Dank ihrer Stärke und ihrem hervorragenden Timing ist Brown eine Macht als Ausreißerin und im Zeitfahren. Ihr zweiter Platz bei Lüttich-Bastogne-Lüttich war der Höhepunkt ihrer ansteigenden Frühjahrsform, desweiteren konnte sie auf britischem Boden eine Etappe der Women’s Tour gewinnen und die Goldmedaille im Zeitfahren bei den Commonwealth Games erringen.

Nachdem sie einen weiteren Etappensieg bei der Ceratizit Challenge in Spanien feiern konnte, kam das Allerbeste auf heimischem Boden. In Australien, in der Nähe ihres Geburtsorts, musste sie sich nur knapp Ellen van Dijk geschlagen geben und holte die Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften im Zeitfahren. Die Erfolgskurve steigt für die Radsport-Spätberufene weiter an. 2023 wird sicherlich erneut mit ihr zu rechnen sein.

Richard Carapaz (Ineos Grenadiers)

Mit der Miene eines lächelnden Killers erhöht er den Druck auf seine Konkurrenten. Sein zweiter Giro d'Italia-Titel wurde ihm in letzter Minute von Jai Hindley entrissen, der sich kurz vor dem Finale noch das Rosa Trikot sicherte. Anschließend wurden seine Ambitionen aufs Gesamtklassement bei der Vuelta a España frühzeitig zunichte gemacht und er musste sich neu ausrichten.

Carapaz verarbeitete die Enttäuschung schnell und wandelte sich zum Puncheur, der drei Etappen und die Bergwertung gewann. Er ist ein Rennfahrer für Kenner und verfügt über einen sicheren Siegerinstinkt. Mit ihm hat sich EF Education-EasyPost einen Diamanten für 2023 gesichert.

Auch sein Teamkollege Geraint Thomas hat erneut sein Gespür für Etappenrennen unter Beweis gestellt. Der 36-jährige, der offenbar wie ein guter Wein reift, wurde Dritter bei der Tour de France und gewann die Tour de Suisse, eines der wenigen einwöchigen Etappenrennen, die er noch nicht in seinen Palmarès stehen hatte.

Neutraler Service

Es gibt eine große, schnell schaltende Schar von Helfern in Blau, die ein waches Auge auf die Fahrerinnen und Fahrer im Radrennsport haben. Das Team des Neutralen Service von SHIMANO ist bei den großen Radsportveranstaltungen mit Autos und Motorrädern dabei und stellt Ersatzlaufräder, Austauschfahrräder und Hilfe bei technischen Problemen zur Verfügung. Unsere Mechaniker leisten mit ihren mobilen Werkstätten sofort Hilfe.

Dabei handelt es sich um eine ganzjährige Mission, ob auf dem Kopfsteinpflaster von Paris-Roubaix, dem feinen Schotter der Strade Bianche, dem kurvigen Asphalt von Junioren- und Paracycling-Rennen oder den Bergen und Tälern der Tour de France Femmes avec Zwift. In Europa sind sechs Teams des Neutralen Service im Einsatz, und zwar an insgesamt 560 Veranstaltungstagen. Einfach gesagt: Sie sind aus diesem Sport nicht wegzudenken.

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