Bei Regen zu fahren macht vielleicht keinen Spaß, aber gar nicht zu fahren ist noch schlimmer. Aus diesem Grund haben wir den Adventure-Veteranen Chris Hall um Tipps für die Vorbereitung auf die regnerische Jahreszeit gebeten.
Für erfahrene Radsportler gibt es keine Nebensaison. Der Brite Chris Hall (@chrishallrides) nutzt die kälteren Monate für die Vorbereitung aufs kommende Jahr. Wenn du dich motivieren willst, auch bei Regen loszufahren, schaue dir unbedingt diese Tipps an, mit denen du in Form bleibst – und dein Bike ebenso!
„Zunächst ist wichtig, dass dein Rad gut in Schuss ist, denn nicht nur du selbst leidest, wenn es draußen kalt und nass ist“, betont Chris zum Einstieg. „Sorge zuerst dafür, dass die Bremsen und die Kette in Ordnung sind. Bremsbeläge verschleißen schneller bei Nässe, deshalb solltest du sie regelmäßig kontrollieren.“
„Sieh dir anschließend die Bremsscheiben an und prüfe. ob sie noch dick genug sind. Ich überprüfe zu Beginn der Wintersaison meine Kette auf Verschleiß und Dehnung und tausche sie wenn nötig aus. Zu lange mit einer verschlissenen Kette herumzufahren beschädigt die Kassette und die Kettenblätter, also tausche sie rechtzeitig aus, auch wenn sie sich noch gut ‚anfühlt‘. Messen ist schließlich wissen.“
In diesem Jahr ist Chris alle früheren Weltmeisterschaftsstrecken im Vereinigten Königreich auf dem Weg nach Glasgow abgefahren, wo er sich die WM 2023 angesehen hat, und hatte dabei zahlreiche Regentage. „Wenn dein Budget es hergibt, investiere in ein Winterfahrrad“, rät Chris.
„Im Winter fahre ich ein Straßenrennrad mit SHIMANO 105 Di2-Ausstattung. Mir gefällt, dass es bei jedem Wetter makellos schaltet. Wenn Teile verschleißen, lassen sie sich günstig austauschen. Ich fahre auch etwas leichtere Übersetzungen im Winter. Es geht nicht so sehr um Intensität, sondern eher darum, Trainingsstunden zu investieren, um sich eine gute Basis zu verschaffen. Also nehme ich statt 11-30Z lieber eine Kassette mit 11-36Z, mit der ich die 25 % Steigung vor meiner Haustür leichter bewältige."
„Schutzbleche sind in gewisser Weise mein Lieblings-Upgrade für den Winter. Sie sind nicht nur gut für deinen eigenen Rücken, sondern auch für die, die hinter dir fahren. Außerdem halten sie dein Bike etwas sauberer und schützen so deine Komponenten und deinen Rahmen. Auch ein Rücklicht ist nützlich, aber lasse es nicht blinken, wenn du in der Gruppe fährst.“
„Was die Kleidung anbelangt, benutze ich S-PHYRE Überschuhe, und zwar vorzugsweise die längeren, die den halben Unterschenkel bedecken, weil sie wirkungsvoller das Wasser aus den Schuhen heraushalten. Und bei richtig unfreundlichen Bedingungen wickle ich meine Zehen in Alufolie ein, um sie etwas länger warm zu halten, oder ich benutze sogar Wärmekissen.“
„Über meinen letzten Tipp kann man geteilter Meinung sein, aber wenn das Wetter wirklich zu nass oder zu kalt ist, steige ich lieber auf den Rollentrainer und mache ein strukturiertes Intervalltraining oder gehe sogar ins Fitnessstudio. Für manche ist das vielleicht nicht die richtige Radsportlerart, aber für mich geht es beim Radfahren bei nassem Wetter auch darum, sicher und gesund zu bleiben. Wenn ich bei miserablen Bedingungen losfahre, geht es nicht darum, hart zu sein. Das Risiko einer Erkältung oder, noch schlimmer, eines Sturzes ist es nicht immer wert, vor allem nicht, wenn man Rennen vor sich hat.“
Bio
Chris Hall ist ein begeisterter Radsportler aus Großbritannien. Er lebt mit Partnerin Fiona und Hund Marshall im Peak District und fährt Jahr für Jahr tausende von Kilometern – viele davon, um Spenden für wohltätige Zwecke zu sammeln.