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Everybody's darling: SHIMANOs Schaltgruppen ULTEGRA und 105 sind bei Deutschlands Rennradfahrern schwer beliebt. Von Radtourenfahrten (RTFs) bis Amateurrennen führt kein Weg an ihnen vorbei. Wir erklären die Gemeinsamkeiten und die wichtigsten Unterschiede der beiden „Volksschaltgruppen“.

DURA-ACE, ULTEGRA, 105: Die Namen von SHIMANOs drei Top-Schaltgruppen lassen die Herzen der Rennradfahrer höherschlagen. Bei der Highend-Gruppe DURA-ACE bekommen sie große Augen, bei der ULTEGRA nicken sie anerkennend und bei der 105 wissen sie, dass sie richtig viel Leistung für ihr Geld bekommen. Denn klar ist, ganz gleich für welche Schaltgruppe sie sich entscheiden: SHIMANO bietet immer höchste Funktion, kombiniert mit langlebiger Qualität.

Mit den einzelnen Gruppen ist es dabei ein bisschen wie in der Formel 1: Technologien werden für den Spitzensport entwickelt. Haben sie sich hier bewährt, finden sie ihren Weg in den breiten Markt. Sprich: Neue Technologien, die wir heute bei den wichtigsten Radrennen der Welt sehen, sind morgen auch Amateursportlern und Hobby-Rennradfahrern zugänglich. Von der Tour de France zu Jedermann-Rennen wie den Bemer Cyclassics Hamburg, der Radtourenfahrt sowie der Ausfahrt vor der eigenen Haustür. Bestes Beispiel: SHIMANOs Elektronikschaltung. Im Jahr 2010 feierte die SHIMANO DURA-ACE Di2 ihre Premiere im Profiradsport. Seit 2013 steht auch die SHIMANO ULTEGRA unter Strom. Und mittlerweile gibt es auch die SHIMANO 105 mit Di2-Technologie.

Konkret bietet die im Jahr 2022 vorgestellte neuste Version der SHIMANO 105 Di2 hochmodernes, kabelloses Schalten mit zwölf Ritzeln im Heck. Technik, die sich selbst an SHIMANO ULTEGRA und DURA-ACE erst seit dem Jahr 2021 finden. Wurden die Schaltbefehle bei vorigen Generationen noch ausschließlich per Kabel von den Schalthebeln an Umwerfer und Schaltwerk gesendet, geschieht dies jetzt per Funk. Herz und Hirn der Schaltgruppe sitzen dabei hinten im Schaltwerk.

SHIMANO ULTEGRA und 105: die Gemeinsamkeiten

Doch das sind längst nicht alle Gemeinsamkeiten zwischen den beiden unter Deutschlands Rennradsportlern meistgefahrenen Schaltgruppen SHIMANO ULTEGRA und 105. Denn wie im Formel-1-Vergleich beschrieben, profitiert die 105 immer von der bei DURA-ACE und ULTEGRA bewährten Technik. Die Experten sprechen hier vom Trickle-Down-Prinzip. Im Deutschen könnte man es mit dem Durchsickern der Technologie von den Hightech-Produkten in die preisgünstigen Kategorien beschreiben.

Aktuelle Beispiele hierzu sind etwa die noch besser in der Hand liegenden Schalthebel, das Schaltwerk mit seinen zwölf Ritzeln oder die besagte Di2-Technologie der jüngsten Generation. Dabei handelt es sich genau gesagt um eine semi-wireless Lösung.  Sprich: Umwerfer und Schaltwerk sind zwar per Kabel mit dem in der Sattelstütze sitzenden Akku verbunden. Die Schaltbefehle werden jedoch kabellos von den Hebeln weitergegeben. Aufgeladen wird die Schaltung ganz einfach über die Ladebuchse am Schaltwerk.

SHIMANO ULTEGRA und 105: die Unterschiede

Vorne am Cockpit finden sich auch kleine, aber doch interessante Unterschiede zwischen SHIMANO 105 Di2 und ULTEGRA Di2. So kommunizieren die 105er-Hebel ausschließlich per Funk mit den weiteren Komponenten des Systems. Die Hebel der ULTEGRA indes lassen sich wahlweise auch per Kabel anschließen. Genau wie übrigens die kabelgebundenen Satellitenschalter der ULTEGRA Di2, die es für die 105 Di2 nicht gibt. Dafür sitzen in jedem der 105er-Hebel zwei Knopfzellen-Batterien, während es bei der ULTEGRA nur jeweils eine ist. Sprich: Bei der 105 müssen die Batterien noch seltener gewechselt werden. Der Batteriestatus lässt sich dabei einfach über eine farbige LED am Hebel prüfen. Oder natürlich über die passende App, mit der sich auch die Schaltfunktionen der Di2-Gruppen individuell anpassen lassen.

Der für die meisten Radsportler wohl wesentliche Unterschied zwischen der SHIMANO 105 und ULTEGRA ist jedoch ganz klar der günstigere Preis. Denn spätestens mit der 105 Di2 eröffnet SHIMANO die Vorzüge des elektronischen Schaltens einer besonders breiten Gruppe von Rennradfahrern.

„Erkauft“ wird sich dieser Preisvorteil vor allem mit dem etwas höheren Gewicht. Grund dafür sind die für die Herstellung der Komponenten verwendeten Materialien. Sie sind etwas schwerer und zugleich günstiger, ohne dass sich die Unterschiede im Material auf die Schaltperformance auswirken.

Speziell Kletterziegen bietet die SHIMANO 105 sogar einen kleinen Vorteil. Und zwar die Kassette mit großem 36er-Ritzel im Heck. In Kombination mit dem kleinen 34er-Kettenblatt vorn ist so sogar eine Untersetzung für besonders steile Anstiege möglich. Das Schaltwerk der ULTEGRA Di2 hingegen fasst maximal ein 34er-Ritzel, erlaubt so aber auch eine Übersetzung von 1:1. Nicht verfügbar ist für die Kassetten und Ketten der 105 Di2 allerdings HYPERGLIDE+. SHIMANOs Technologie für noch etwas schnellere und präzisere Schaltvorgänge ist den beiden höherpreisigen Schaltgruppen vorbehalten. Ein „Upgrade“ auf Hypergilde+ ist aber durch den Einsatz von ULTEGRA oder DURA-ACE-Kassetten (in passender Abstufung) aufgrund der Kompatibilität jederzeit problemlos möglich.

Der letzte wesentliche Unterschied zwischen SHIMANO 105 Di2 und ULTEGRA Di2 betrifft die Bremsen. Denn während die ULTEGRA auch mit klassischen Felgenbremsen erhältlich ist, wird bei der 105 Di2 ausschließlich per Scheibenbremse entschleunigt. Die mechanische 105 gibt es allerdings auch weiter wahlweise mit Felgenbremsen (siehe Übersicht unten). Nicht an Bord hat die 105 Di2 im Gegensatz zur ULTEGRA dabei die SERVO-WAVE Technologie für einen besonders dosierten Einsatz der Bremspower.

SHIMANO 105, 105 Di2, ULTEGRA Di2 und DURA-ACE Di2 im Überblick

105 105 Di2 ULTEGRA Di2 DURA-ACE Di2
Typ Mechanisch Elektronisch Elektronisch Elektronisch
Satellitenschalter nein nein ja ja
Scheibenbremsen ja ja ja ja
Felgenbremsen ja nein ja ja
Kurbeln 53/39, 52/36, 50/34 52/36, 50/34 52/36, 50/34 54/40, 52/36, 50/34
Ritzel 11x 12x 12x 12x
Kassetten 11-28, 11-30, 11-34, 12-25 11-34, 11-36 11-30, 11-34 11-30, 11-34
Kleinstes Ritzel
11
11 11 11
Größtes Ritzel 34 36 34 34

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